Kinderfarm Jimbala Ferien im Abenteuerland
30.10.2015 Von STEFANIE SPERLING Eine Woche lang geht es in den Ferien auf der Kinderfarm Jimbala in Friedberg hoch her. Bogen werden gebaut, Pfeile gespitzt. Bratäpfel und Stockbrot rösten am Lagerfeuer. Betreuer Axel Fahl erklärt, wie man Pfeile beschwert.
Friedberg.
„Endlich wieder Ferien auf Jimbala!“, freuen sich Jakob und Alexander und springen von ihren Fahrrädern. Auch die zehnjährige Celine ist am Montagmorgen unter den Ersten der insgesamt 18 angemeldeten Schulkinder auf dem Areal Unter den 24 Hallen, der monumentalen Steinbogenbrücke namens Rosentalviadukt.
„Was machen wir heute?“, wollen die Ferienkinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren sofort erfahren. Doch noch bevor sie eine Antwort abwarten, springen sie schon los auf dem weitflächigen Areal der Kinderfarm. Denn auch ohne Programm bietet diese ihren Besuchern ebenso viel Raum für Kreativität und Kurzweil wie für Auslauf.
Alles neu gestalten
Ein Piratenschiff aus Holz gibt es hier etwa – der Hoppetosse von Kapitän Ephraim Langstrumpf nachempfunden. Hügel mit hölzernen Gebilden und Schaukeln laden zum Verweilen, Um- oder Anbauen ein. „Seit diesem Sommer haben wir unsere Emma hier“, zeigt Vorstandsmitglied und Betreuerin Karin Rogalski das liebevoll aus Holz erbaute Dampfross. Die kleine Molly ist aus Pappe und in einem der Bauwagen untergebracht, die über das Areal verteilt stehen und Materialien, eine Küche, Gartengeräte, Bänke und anderes beherbergen.
Inzwischen sind die Kinder vollzählig. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde beginnen sie den Tag mit den Bauarbeiten an einer neuen Feuerstelle.
Vier davon gibt es schon. „Aber das ist ja das Schöne hier. Wir können alles neu gestalten und noch vieles mehr dazu bauen“, berichtet Rogalski über den Ort, an dem Kinder – und auch deren Eltern – ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen können und sogar sollen. „Hier holen wir die Steine“, deutet Clemens auf einen der großen Steinhaufen. Die anderen haben sich schon Spaten geschnappt und heben an der gewünschten Stelle die Erde aus. Ein Teil der Kinder malt lieber an einem Ferientagebuch, das zuvor aus Papier gefalzt und mit Bindfaden und Stopfnadel zu einem Buch gebunden wurde.
Stadt und Gönner helfen
Mittags führt ein kurzer Fußmarsch die Truppe in den Kindergarten und Hort „Tintenklecks“ unter dem Viadukt hindurch und ein Stückchen an der Usa entlang.
„Die Zusammenarbeit mit den Initiativen, der Stadt und auch einigen Gönnern in Friedberg funktioniert super“, freut sich Töpferin Elisabeth Reuter, Vorstandsmitglied und Mitorganisatorin der Ferienspiele. Die gehen ins dritte Jahr.
„Seit der Eröffnung der Kinderfarm im Jahr 2009 hat sich hier so viel getan“, meint Reuter über die Initiative der 90 Mitglieder des Vereins. Ganzjährig hat die Kinderfarm am ersten und dritten Sonntag im Monat für alle Besucher von 15 bis 18 Uhr geöffnet. „Ideen und Engagement sind uns immer willkommen“, lädt Reuter ein.