Aus der Wetterauer Zeitung 27. Juli 2017

Regen und Matsch – so sehen derzeit die Sommerferienspiele in Friedberg aus. Die Kinder stört’s nicht, sie amüsieren sich als Yedi-Ritter.

Ferienspiele 2017
»Schlechtes« Wetter? Die Kinder auf der Kinderfarm Jimbala lassen sich die gute Laune nicht vermiesen
(Foto: Wagner)

Der Himmel regengrau, die Erde matschig braun, Schuhe und Hosen auch. Die Kinder auf der Kinderfarm Jimbala stört das nicht. »Ist doch cool«, grinst Dastin (»Dastin mit ›a‹«). »Mir ist der Regen egal«, sagt der Achtjährige. »Gestern bin ich mit dem Bobbycar den Matschhügel runtergerutscht. Das war klasse.« Mama hatte ihm Wechselklamotten eingepackt, die Betreuer spritzten ihn nachher mit dem Schlauch ab. »Den Kindern ist das Wetter egal«, sagt Betreuer Marco Ohlert. Letzte Woche haben sie sich in Badehosen abspritzen lassen, diese Woche kamen einige Kinder im Skianzug, weil’s eben doch ein wenig kalt ist.
Aber wenn’s unaufhörlich regnet, sind Ferienspiele im Freien doch nicht so doll, oder? Dastin stimmt dem zu. »Wir mussten unsere Laserschwerter im Bauwagen verstecken, damit die nicht nass werden.« Das Laserschwert ist ein langer Holzstock und Dastin in Wirklichkeit ein Yedi-Ritter. Die Ferienspiele stehen unter dem Motto »Star Wars«, 25 Kinder pro Woche werden betreut, darunter auch behinderte Kinder. Einige davon bauen mit Ohlert auf einem Hügel im hinteren Bereich des 10 000 Quadratmeter großen Areals an den 24 Hallen gerade einen Yedi-Tempel und einen Sternenzerstörer. »Jede Fraktion will ihre eigene Hütte«, sagt Ohlert, während Noah Elias (8) mit einem Hammer einen Nagel in eine Palette haut. Das klappt gut. »Der einzige, der sich konsequent auf die Finger haut, bin ich«, lacht Ohlert. Während Dastin erzählt, dass es bei »Star Wars« auch einen Wasserplaneten gibt, weshalb der Regen den Laserschwertern eigentlich nichts anhaben dürfte, werden vorne in einem der Bauwagen Yedi-Gipsmasken geformt und Yedi-Kostüme genäht. »Wir haben alle »Star-Wars«-Filme bis zum siebten Teil gesehen«, erzählen Rebecca (6) und Alex (8). Der Regen? Ach ja, der. »Macht nichts«, sagt der elfjährige Leon. Es gibt Wichtigeres im Leben.
»Was gibt’s heute zu essen?«, will ein Junge von Betreuerin Karin Rogalski wissen. »Das ich wüsste auch gerne«, brummt Betreuerin Karin Rogalski im tiefen Bass. »Ich bin Yoda«, erklärt sie ihre Sprache und deutet auf ihre Kopfbedeckung mit Schlappohren. Als die FAB das Mittagessen bringt, laufen die Kinder nach vorne. Aus den Töpfen duftet es herrlich, alle haben Kohldampf. Kein Wunder, wenn man sich den ganzen Tag in der Natur austoben kann. Ans Wetter denken die Kinder da wirklich erst zu allerletzt.

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