Drucken
Zugriffe: 2898

Foto im Grünen: Bürgermeisterkandidat Markus Fenske (mit Schlips) mit Gästen auf der Kinderfarm Jimbala. (Foto: pv)

Aus der Wetterauer Zeitung

Landwirtschaft und Bildung standen im Fokus des gemeinsamen Besuchs von Kathrin Anders, Bundestagsdirektkandidatin der Grünen für den Wetteraukreis, der Landtagsabgeordneten Martina Feldmayer und dem Grünen-Bürgermeisterkandidaten Markus Fenske. Zu der Tour hatten die Friedberger Grünen eingeladen.

 

Zusammen mit Vertretern des Naturschutzes und der evangelischen Kirche wurde zuerst die Kinderfarm Jimbala besucht. Auf dem Abenteuerspielplatz können Kinder ihre Erlebnisspielräume selbst mitgestalten. Sie lernen den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren und Pflanzen und vieles mehr. Beim Rundgang erläuterten Hannes Motsch und Jörg Hirzmann die naturpädagogische Arbeit der Farm.

»Das niedrigschwellige Angebot ermöglicht es Kindern aus allen sozialen Schichten, hier in freier Natur neue Erfahrungen zu sammeln«, sagte Anders, die selbst dreifache Mutter ist. »Kein anderer Raum in Friedberg bringt Kindern Umwelt und Natur in so einer tollen Erfahrungswelt näher.« Fenske lobte, die Kinderfarm habe in den letzten acht Jahren »eine großartige Aufbauarbeit geleistet«, ein solches ehrenamtliches Engagement verdiene mehr Unterstützung.

In Dorheim erläuterte Biobauer Holger Pabst, wie Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) funktioniert (die WZ berichtete). »Die Solidarische Landwirtschaft ist ein tolles Modell, wo Verbraucher und Landwirte zusammenkommen, ökologische und regionale Erzeugnisse nachgefragt werden und wo eine Gemeinschaft entsteht«, sagte Feldmayer, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. »Es ist gut, dass die Landesregierung mit grüner Beteiligung einen Öko-Aktionsplan geschaffen hat, der gute Rahmenbedingungen für die ökologische und regionale Landwirtschaft setzt.«

Scharfe Kritik übten die Grünen am geplanten Rewe-Logistikzentrum in Wölfersheim. »In der Wetterau sind Agrarkultur und Landschaften durch immer mehr Bauprojekte bedroht. Die Belastung durch Umgehungsstraßen, Siedlungs- und Gewerbegebiete liegt weit über dem Landes- und Bundesschnitt und ein Ende ist nicht abzusehen. Die meisten dieser Projekte sind nicht nachhaltig gedacht, geplant und gebaut«, heißt es in einem offenen Brief der Grünen an Rewe, den Thomas Zebunke an die Landtagsabgeordnete übergab.

Kritisch betrachten die Grünen auch das neue Gewerbegebiet in Bad Nauheim, das von einem Autohaus dominiert wird: »Das ist ein Beispiel, wie für Gewerbe geeignete Flächen auch noch uneffektiv und zulasten der Region vernutzt werden; viel Fläche, wenig Arbeitsplätze und ein Produkt, das weit entfernt hergestellt, vor unserer Haustüre flächenintensiv gelagert wird – genau das ist eben nicht typisch Wetterau.«