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Wetterauer Zeitung, 11. April 2013

"Friedberg (har). Wie soll die Kinderfarm Jimbala auf dem Gelände hinter den 24 Hallen einmal aussehen? Darüber machten sich Kinder des städtischen Horts »Tintenklecks« und der Vereinsmitglieder kürzlich in einem Workshop Gedanken. Mit dem »Spielträumer« Toni Anderfuhren aus der Schweiz entwarfen sie ihren Traumspielplatz.

Ganz hoch im Kurs stehen Orte zum Klettern, Höhlen, Tunnel, Bäume, Wasserlandschaften sowie Schaukeln und Rutschen. Wenig Chancen auf Verwirklichung hat ein Eis- und Pommes-Automat, den sich nur vier Kinder wünschten. Das Projekt wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk mit 2500 Euro unterstützt. ..."

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Kinderfarm Jimbala: Kein Eis- und Pommes-Automat

Mit Stöcken, Ästen und anderen Grünschnitt kann man prima Hütten und Brücken bauen, wissen die Kinder, die auf dem Gelände der künftigen Kinderfarm spielen. (Fotos: pv)

Ganz hoch im Kurs stehen Orte zum Klettern, Höhlen, Tunnel, Bäume, Wasserlandschaften sowie Schaukeln und Rutschen. Wenig Chancen auf Verwirklichung hat ein Eis- und Pommes-Automat, den sich nur vier Kinder wünschten. Das Projekt wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk mit 2500 Euro unterstützt.

Trotz Wind und kühlen Temperaturen erforschten die Kinder eifrig das Gelände der Kinderfarm und die Umgebung des Hortes nach dem jeweiligen »Spielwert«. Erzieherinnen, Vorstandsmitglieder und der »Spielträumer« unterstützten sie dabei. Die als besonders wertvoll erachteten Orte wurden mit Fähnchen markiert. Die steckten beispielsweise dort, wo Blumen wachsen, wo es Verstecke, Kletterbäume und Tierspuren gibt, wo von der Sonne beschienenes weiches Gras wächst, wo man rennen und toben kann. Ein etwas abgelegener Hügel wurde als Ort zum Meditieren gekennzeichnet. Klettern, Rutschen, Springen und in Erdhügeln graben – das wollen die Kinder.

Heiß begehrt sind auch Äste und Stöcke, die man für Hüttenbau oder Stockkämpfe benutzen kann. Wichtig war den Kindern die Vielfalt der Möglichkeiten und dass sie ihre Spiele selber gestalten können. Das zeigte sich beim Bau einiger Modelle, bei dem die Mädchen und Jungen in kleinen Gruppen mit viel Fantasie und Ausdauer bei der Sache waren.

Eine Quelle auf einem Hügel

Zum Abschluss der Woche präsentierten die Kinder ihre »Spiel(t)räume«, gaben Auskunft über Details und fanden lobende Worte für die Modelle der anderen Kinder. So entstanden über 50 Möglichkeiten, wie die Kinderfarm einmal aussehen soll. Ein Vorschlag war der Eis- und Pommes-Automat, der nach eingehender Beratung auch als Mülleinsauger und -recycler einsetzbar sein sollte. Daraus wird wohl nichts werden, der Vorschlag fand keine Mehrheit. Realistischer waren die vielen Variationen einer Kletterlandschaft, die Ställe für Tiere und Spielmöglichkeiten mit Wasser. Eine Quelle, so die Vorstellung der Kinder, könnte auf dem Hügel entspringen.

Bei der Bewertung der Vorschläge gaben die Kinder ihren Lieblingsspielorten Punkte. Auf dem 1. Platz landeten die Kletterlandschaften, es folgten Naturspielorte wie Höhlen, Bäume, Sand, Steine, Erde und Tunnel, ferner Spielorte mit Wasser sowie Schaukeln und Rutschen jeder Art. Die Erwachsenen waren überrascht, wie eifrig auch die Kleinsten bei der Sache waren und wie genau die Vorstellungen von dem erträumten Spielort sind. Die Spielpraxis auf dem Gelände der Kinderfarm Jimbala hatte den Kindern dabei Anstöße gegeben. Am darauffolgenden Sonntag, an dem die Kinderfarm geöffnet war, schauten einige Kinder wieder, vorbei um die Spielmöglichkeiten weiter zu erforschen.

Das Deutsche Kinderhilfswerks unterstützt die Kinderfarm mit 2500 Euro für die Planung und den Bau des Spielbereichs. Die Beteiligung der Kinder bei der Ideenfindung war dafür eine Voraussetzung.

Bauwoche mit Eltern

Im Sommer soll es losgehen mit dem Bau der naturnahen Kletter- und Spiellandschaft. Bis dahin muss noch einiges geplant werden, müssen Spenden aufgetrieben, Material, Werkzeug und Maschinen angeschafft werden. Dann soll ein Termin für eine Bauwoche mit Kindern und Eltern sowie weiteren Helfern festgelegt werden. Auch »Spielträumer« und Spielplatzbauer Toni Anderfuhren soll wieder eingeladen werden und den Kinder mit Rat und Tat zur Seite stehen.